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2012-12-13 | Pressemeldung

Hamburg unterzeichnet ersten Staatsvertrag mit DITIB


Hamburg, 13.12.2012: Heute, am 13. November 2012, unterzeichneten die Vertreter des Hamburger Senats, des DITIB-Landesverband Hamburg sowie der übrigen islamischen Religionsgemeinschaften den ersten Staatsvertrag mit Muslimen in Deutschland. Mit seiner Unterschrift besiegelt Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz sechs Jahre dauernde Verhandlungen und setzt ein Zeichen des wechselseitigen Respekts. In seiner Rede ging der Erste Bürgermeister auf die Bedeutung muslimischen Lebens in Hamburg ein und definierte den Vertrag als ein Zeichen der Anerkennung für den Beitrag der Muslime für Hamburg.

Dr. Zekeriya Altuğ, Vorsitzender des DITIB-Landesverbandes Hamburg und Mitunterzeichner des Vertrages, betonte in seiner Ansprache, dass dies ein historischer Tag für die Muslime in Hamburg und in ganz Deutschland sei. Man habe auf diesem langen Weg die Unterstützung mehrerer Senate und Parteien erfahren. Er dankte für die konstruktive Zusammenarbeit aller politisch Verantwortlichen und äußerte die Hoffnung und die Erwartung, dass sich diese breite Unterstützung auch in der bevorstehenden Bürgerschaftsentscheidung niederschlagen werde.

Die öffentliche Diskussion, welche durchweg positiv geführt wurde, hat Resonanz über Deutschland hinaus auch im europäischen Ausland und weltweit gefunden. Es ermutigt die Muslime in Deutschland, dass bereits mehrere Bundesländer angekündigt haben, dem Hamburger Beispiel folgen und eigene Vereinbarungen schließen zu wollen. Damit hat Hamburg heute ein Zeichen für die Zukunft unseres Landes gesetzt.

Gleichzeitig betonte Dr. Zekeriya Altuğ, dass die Vielfältigkeit muslimischen Lebens in Hamburg in einem einheitlichen Vertragstext aller muslimischen Religionsgemeinschaften Ausdruck gefunden hat. Damit entspricht die Vielfalt im Islam dem Gedanken einer pluralistischen Gesellschaftsordnung auf der Basis  unserer Verfassung.

Abschließend dankte Dr. Zekeriya Altuğ den Vertretern der Religionsgemeinschaften, insbesondere der evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland für die Unterstützung im Laufe der Verhandlungen.
 
Mit diesem Vertrag setzten die Unterzeichner einen Meilenstein für gegenseitige Anerkennung und ein Zeichen nicht nur für die Zugehörigkeit der Muslime zu Hamburg - es ist vielmehr ein Manifest der Zusammengehörigkeit aller Menschen in Hamburg, unabhängig ihrer religiösen Überzeugung und Weltanschauung.

Der DITIB-Landesverband Hamburg dankt Herrn Dr. Bekir Alboğa, der im Namen des DITIB-Dachverbandes an diesem historischen Tag den Landesverband begleitet hat. Ebenfalls dankt der DITIB-Landesverband seinen Vertretern, allen voran Herrn Dr. Zekeriya Altuğ, Herrn Sedat Şimşek und Herrn Murat Kayman, sowie Herrn Dr. Ömer Yılmaz, dem ehemaligen Attachee für Religionsangelegenheiten, für ihren Einsatz bei den Verhandlungen.


Möge Gott diesen Schritt segnen.
DITIB-Landesverband Hamburg – Der Vorstand