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2018-04-25 | Pressemeldung

Antisemitismus inakzeptabel – Solidarität gegen Menschenfeindlichkeit

Angesichts des aktuellen antisemitischen Übergriffs auf einen kippa-tragenden Mann in Berlin sind wir erschrocken über die Unverfrorenheit des tätigen Übergriffs. Antisemitismus und jede andere Art von Menschenfeindlichkeit ist absolut inakzeptabel und muss konsequent gesellschaftlich geächtet werden.

Dies nimmt uns nicht nur als Religionsgemeinschaft, die selber oft genug in den letzten Monaten Opfer von Übergriffen wurde, in die Pflicht, sondern als verantwortungsbewusster Teil der Gesellschaft, der sich solidarisch einsetzt gegen jede Art von Menschenfeindlichkeit.

Wir sind alle in der Verantwortung, wenn Menschen aufgrund von körperlichen Merkmalen und Andersartigkeiten, Religion oder Ethnie angegriffen werden. Insbesondere sichtbare religiöse oder ethnische Zugehörigkeiten dürfen Menschen nicht zu Zielen von Gewalttaten oder Übergriffen machen. Dafür müssen wir auch aus menschlicher und theologischer Sicht gemeinsam stehen.

Diesbezüglich auf mehr Solidarität, Sensibilität und Aufmerksamkeit zu fordern, ist nicht ausreichend. Aktive Jugendarbeit, aber auch vermehrte Begegnungen in der Gemeinde- und Verbandsarbeit sind notwendig. Stärker denn je sind Bündnisse gegen jegliche Art von Antisemitismus und Xenophobie, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit gefordert.

Daher begrüßen und unterstützen wir die Aktionen „Kippa Colonia“ und „ Berlin trägt Kippa“ und wünschen den jüdischen Glaubensgemeinschaften, dass mit dieser Aktion ein klares, deutliches Zeichen der Solidarität gesetzt wird. Deshalb unterstützen wir gemeinsam mit anderen muslimischen Glaubensgemeinschaften den Aufruf an die Muslime, als Zeichen der Solidarität eine Takke zu tragen.
 

 

Hintergrundinfo:
Die Türkisch-Islamischen Union (DITIB) über 900 Vereinen und rund 800.000 Mitgliedern deutschlandweit macht sich seit jeher stark gegen jede Form gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere gegen Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Seit der Gründung 1984, sind die Grundsätze der Freundschaftlichkeit, Achtung, Nachsicht, Toleranz und Solidarität der Menschen untereinander und gegenüber anderen Glaubensangehörigen in der DITIB-Verbandssatzung manifestiert.

Antisemitismus ist vor diesem Hintergrund absolut inakzeptabel. Der DITIB-Bundesverband und die DITIB-Landesverbände gehen seit Jahrzehnten im interreligiösen und interkulturellen Bereich sehr aktiv über den reinen Dialog hinaus als gutes Vorbild voran. 

Der Islam gebietet, die anderen Offenbarungsreligionen anzuerkennen und zu respektieren, insbesondere, da sie aus den gleichen religiösen Quellen schöpfen. Daher ist jegliche Art von Übergriffen, Diffamierungen oder ausgrenzendes Verhalten nicht nur hetzerisch und zum Teil strafrechtlich relevant, sondern auch Ausdruck eines unsachgemäßen Verständnisses religiöser Inhalte.