Freitagspredigt

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بِسْمِ اللهِ الْرَّحْمَنِ الْرَّحِيمِ
يَا اَيُّهَا النَّاسُ اِنَّا خَلَقْنَاكُمْ مِنْ ذَكَرٍ وَاُنْثٰى وَجَعَلْنَاكُمْ شُعُوبًا وَقَبَائِلَ لِتَعَارَفُوا اِنَّ اَكْرَمَكُمْ عِنْدَ اللهِ اَتْقٰيكُمْ اِنَّ اللهَ عَلِيمٌ خَبِيرٌ

 

Bismillāhirrahmānirrahīm
[Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen]
“O ihr Menschen! Wahrlich, Wir schufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr euch kennen lernet. Der Beste unter euch ist für Allah der ehrfürchtigste unter euch. Wahrlich, Allah ist wohl wissend und hat Kunde über alles.” [Sure “Hudschurat”, Vers 13]

 

Das Zusammenleben im Islam
(15.01.2016)

 

Verehrte Gläubige,

der Mensch ist das edelste Geschöpf, das Allah geschaffen hat. Er hat ihn als ehrenwertes und wertvolles Geschöpf erschaffen und ihm als solches alle erdenkbaren Gaben geschenkt. So ist die Welt, in der wir leben, der ganzen Menschheit als gemeinsamer Lebensraum gegeben. Alle Menschen - ganz gleich welcher Herkunft, Hautfarbe oder Religionszugehörigkeit - und alle Lebewesen, die Allah erschaffen hat, teilen sich diese eine Welt. Sie teilen sich Wasser, Luft, Sonne, Erde und was aus ihr sprießt sowie noch eine ganze Reihe anderer Gaben. Und dies zeigt uns, dass wir in dieser Welt in allen Bereichen, die dem Wohl des Menschen dienen, wieder gemeinschaftlich vorgehen müssen.

Verehrte Geschwister,

unsere Unterschiede sollten wir dabei nicht als Anlass zu Streit und Ausgrenzung sehen. Vielmehr sollte uns dies als Ausgangspunkt dienen zum gegenseitigen Kennenlernen sowie zur Solidarität untereinander. Wir sollten „Das Geschöpf lieben um seines Schöpfers willen“, wie es einst der türkische Volksdichter Yunus Emre formuliert hat. So gemahnt uns hierzu der Koran: “O ihr Menschen! Wahrlich, Wir schufen euch aus Mann und Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr euch kennen lernet. Der Beste unter euch ist für Allah der ehrfürchtigste unter euch. Wahrlich, Allah ist wohl wissend und hat Kunde über alles.” [1] In diesem Vers lässt uns Allah wissen, dass wir einen gemeinsamen Urvater haben. Dass unsere Unterschiede daher nur Anlass sein sollten zum gegenseitigen Kennenlernen. Und dass die Menschen einander nur überlegen sein können in ihrer Ehrfurcht vor Ihm.

Sure “Rum”, Vers 22 weist uns zudem darauf hin, dass einige der Unterschiede in der Erschaffung des Menschen nur ein Zeichen Seiner Existenz sind: “Und zu Seinen Zeichen gehört die Schöpfung der Erde und der Himmel und dass ihr in Sprache und Hautfarbe unterschiedlich seid. Hier drin sind für diejenigen, die wissen, wahrlich Zeichen.”

Verehrte Geschwister,

die Ethik des Islam, sie lehrt uns Liebe, Toleranz, vertrauenswürdig zu sein, sie lehrt uns Frieden und Eintracht. Und wir sollten all dies nicht nur für uns selbst leben, sondern gerade in der Gesellschaft, in der wir leben, auch an diese weiter geben. Dazu gehört, dass wir zu denen gehören, vor deren Taten und Worten andere in Sicherheit sind. [2] Dass wir nicht schlafen können, wenn unser Nachbar hungert. Dass wir unser Gegenüber so behandeln, wie auch wir behandelt werden wollen. [3] Und dass wir schließlich in guten Taten miteinander wetteifern.[4]

Allen voran unsere Glaubensgeschwister müssen wir wie oben beschrieben alle Menschen mit den ethischen Maßstäben behandeln. Ganz gleich welcher Religion, welchen Geschlechtes oder Herkunft sie sind.
 

Mehmet ARSLANER
Religionsbeauftragter

 

[1] Hudschurat, 49/13.
[2] Buchari, Iman 4.
[3] Muslim, Imara, 46.
[4] Bakara, 2/148.

 

2016-01-15    


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