Freitagspredigt

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Heimatliebe
(18.03.2016)


Verehrte Geschwister!
Heimat ist für den Menschen das Anvertraute aus der Geschichte und der Name des Stücks Erde, auf der wir mit all den schönen und schmerzvollen Erinnerungen leben. Aus diesem Grunde hegt der Mensch eine besondere Liebe zu dieser Erde, dessen Geschichte und Kultur sich dort formierte, die Verwandten und Vorfahren dort lebten und deshalb empfindet er Sehnsucht und Verlangen nach seiner Heimat, wenn er entfernt von ihr ist. Aus diesem Grund haben unsere Vorfahren diese Empfindung am schönsten ausgedrückt indem sie sagten: “Es gibt keine Getreue wie die Mutter, es gibt keine Land wie die Heimat.”

Der Gesandte Allahs (s) hat auch eine besondere Liebe für die Heimat empfunden, in der er geboren wurde und dieses wie folgt ausgedrückt: “O Mekka! Du bist bei Allah die beste und geliebteste Ortschaft. Wäre ich nicht aus dir vertrieben, hätte ich dich niemals verlassen.”1

Meine geehrten Geschwister!
Mit Hilfe des erhabenen Allahs haben unsere Vorfahren Anatolien zur Heimat für unser Volk gemacht und dieses Land entgegen ihres Besitzes sowie um Kopf und Kragen verteidigt, Zivilisationen und tausende Werke auf ihr gegründet und uns anvertraut.

Es darf nicht vergessen werden, dass Völker, die vergangen sind nicht deshalb verloren gegangen sind weil ihre Feinde stark waren, sondern weil sie ihre nationalen und geistigen Werte verloren haben. Sondern unnötiges Gezerre, die Wandlung von Unterschieden zur Spaltung, der Schwund der Geschwisterlichkeitsempfindungen und der Zuwachs von Streitigkeiten, der völlige Schwund des gegenseitigen Vertrauens unter den Menschen, das Verlieren des Selbstvertrauens und Nachahmung von Anderen sowie gebrechlich zu werden und zu verfallen sind die eigentlichen Gründe.

Meine Geschwister!
Kein Volk gibt es ohne Heimat; und ohne Volk gibt es keinen Staat. Die Existenz eines Volkes ist an die Freiheit und an das Vorhandensein einer unabhängigen Heimat gebunden.

Als Gemeinschaft ist es heute unsere Aufgabe, die Erinnerung unserer geehrten Märtyrer in unserem Geist und unseren Herzen lebendig zu halten, die uns unsere Heimat als Erbe hinterlassen haben. Denjenigen, die unsere Geschwisterlichkeit, unsere Einheit und Eintracht zerrütten möchten, dürfen wir keinesweg Gelegenheit geben, Zwietracht, Unruhe und Zwistkeime zwischen uns einzusäen.

Zu diesem Anlass gedenken wir nochmals würdigend und dankend all den geehrten Märtyrern, die ihr Leben um der gesegneten Werte wegen gelassen haben und uns diese gesegnete Heimat vererbt haben und bitten um Barmherzigkeit und Vergebung seitens der erhabenen Allahs. Mögen ihre Seelen in Frieden  ruhen, möge das Paradies ihre Ruhestätte sein, mögen unsere Heimat und unsere Gemeinschaft bleibend ewig sein.

 

Die Predigtkomission
Hamburg
 

1. Koran, Al-i Imran, 3/169
2. at-Tirmidhi, Menakib, 68

2016-03-18    


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