Freitagspredigt

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Auf dem geraden Weg sein (sirata´l-mustaqim)
12/08/2016

 

Verehrte Gläubige!

Eines Tages zog unser Prophet eine Linie [auf den Sandboden] und sagte: “Das ist der gerade Weg (sirata´l-mustaqim) Allahs.” Anschließend zeichnete er kleinere Linien rechts und links von dieser Linie und erklärte: “Diese sind Wege außerhalb des geraden Weges. Am Anfang all dieser Wege sind Teufel vorhanden, die zu diesen Wegen einladen.”1 Dann rezitierte er den gnadenreichen Vers: “Dies ist Mein Weg, ein gerader. So folgt ihm! Und folgt nicht den anderen Wegen, damit sie euch nicht von Seinem Weg auseinanderführen! Dies hat Er euch anbefohlen, auf daß ihr gottesfürchtig werden möget!”2

Geehrte Gläubige!

Der gerade Weg (sirata´l-mustaqim) ist der Weg des Koran und der Propheten. Es ist der Weg derjenigen, die keinen Moment von ihrem Wort abkehren und der Weg der Wahrheitsliebenden, die durch ihre Treue zu einem Symbol wurden. Der gerade Weg ist der Weg derjenigen, die rechtschaffene Werke vollbringen und sich um die Gunst des göttlichen Segens und die Gunst der göttlichen Gaben bemühen. Dieser Weg ist der Weg derer, die die Überlieferung des Propheten: “Das wahrste der Worte ist das Buch Allahs, die schönste Wegweisung ist die Wegweisung von Muhammed (s)”3 als unveränderbares Lebensprinzip akzeptieren.

Verehrte Gläubige!

Auf dem geraden Wege gibt es nur den Dienst an Allah. Dabei gibt es das Prinzip, nach Seinen Geboten und Verboten zu leben; sowie Seinen Propheten zu lieben und ihm vom Herzen zu gehorchen. Auch  akkurat, zuverlässig und vertrauenswürdig zu sein und eine hohe Tugendhaftigkeit  wie der Prophet zu besitzen deuten auf diesen Weg hin.

Auf dem geraden Wege (sirata´l-mustaqim) gibt es das Ziel, ein Eröffnender für das Gute und Schöne und eine Sperre gegenüber dem Bösen zu sein. Auf dem geraden Weg gibt es nicht das Ermorden von Menschen sondern das Erhalten der Menschen am Leben. Auf dem geraden Weg gibt es nicht ein Verfremden, sondern ein Wir und ein Zusammensein. Auf dem sirata´l-mustaqim gibt es keine Gewalt, keine Ungerechtigkeit und keinen Terror; sondern Milde, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.

Verehrte Gläubige!

Heutzutage patroulliert Furcht, Leid, Tränen und Unwohl auf der Welt und in unserer Region, weil man sich vom geraden Wege entfernt hat. Aufgrund der Entfernung vom geraden Wege fliehen Millionen von Menschen aus ihren Häusern, ihrem Obdach und ihren Ländern und verlieren aufgrund von Hunger und Elend ihr Leben. Weil man sich von dem sirata´l-mustaqim entfernt hat, verfällt man in Zwietracht und Trennung; der Aufruf zur Geschwisterlichkeit, zur Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit fallen mager aus und finden keinen Wiederhall.

Verehrte Gläubige!

Unsere Errettung, unser Wohl und Glück zu gewährleisten, ist durch unverirrtes und unentmutigtes Marschieren auf dem geraden Wege möglich, das uns durch das Buch unseres Herren Allah und Seinen Propheten gelehrt wurde. Es ist dadurch möglich, dass man von der unvergleichbaren Vorbildhaftigkeit und man sich an die hohen Werte fest anklammert, die uns der Prophet lehrte.

Ich beende meine Predigt mit einem Bittgebet, das uns der gnadenreiche Koran lehrt: „Unser Herr, lasse unsere Herzen nicht abschweifen, nachdem Du uns rechtgeleitet hast, und schenke uns Erbarmen von Dir aus. Du bist ja der unablässig Schenkende.“4

 

Abdullah Mercimekoğlu
Religionsbeauftragter Lindenberg Moschee, München

 

1 ad-Darimi, Muqaddima, 23
2 Koran, al-Enam, 6/153
3 an-Nesai, Salatu'l-Ideyn, 22
4 Koran, Al-i Imran, 3/8

 

2016-08-12    


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