Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Seien sie maßvoll; seien sie nicht verschwenderisch
(18.05.2018)

 

Meine werten Geschwister!

Lob und Dank sei Allah, dem Erhabenen, der uns  diesen Tag, den Freitag und wieder einmal den gesegneten Ramadan, den Gebieter der übrigen elf Monate,  erleben lässt. Frieden und Segen seien auf unseren gelobten Propheten, der uns lehrte, dass der Ramadan die wertvollste Gabe während unserer Lebenszeit  und die Verschwendung eine der bei Allah am unbeliebtesten Handlungen ist.

Meine Geschwister!

Der Begriff des Israf (Verschwendung) drückt eine übertriebene Haltung, die Übertretung der Maße in der Religion und des Verstandes, sowie den Einsatz von Möglichkeiten für illegale Zwecke und die Vergeudung aus. Gleichzeitig beinhaltet der Begriff Israf die größte Sorglosigkeit und Täuschung des Menschen hinsichtlich des Schöpfungs-bewusstseins, die den Sinn des Lebens und die Vergänglichkeit von weltlichem umschließt. Sowohl im individuellen Sinne, als auch auf globaler Ebene führt Verschwendung heutzutage zu einer grundlegenden Krise und zu einem ethischen Problem. Die Verschwendung ist nicht nur begrenzt auf Güter und Gaben, sondern birgt eine Realität, die sich auf Übertretung der Grenzen in Bezug auf das Leben und auf die Zeit, kurzum über  alle Gaben, erstreckt.

Verehrte Gläubige!

Das Leben, das uns seitens Allah, dem Erhabenen, geschenkt wurde um die Welt zu bebauen, ist eine wichtige Gabe und ein wichtiges Kapital. Die meisten Menschen erleben ein blaues Wunder und verspüren große Reue, wenn sie die wahre Bedeutung des größten Kapitals, der Gaben des Lebens und der Zeit, erkennen. Das größte und höchste Bewusstsein des Menschen - als ein Wesen das mit Zeit und Raum begrenzt ist – ist es das Ziel zu haben, den Wert der Zeit und die Bedeutung der Zeit zu erkennen. Im edlen Koran wird in verschiedenen Versen auf die Zeit und ihre unterschiedlichen Dimensionen geschworen.1 Diese Existenz von Schwurausdrücken in den Versen, die in Mekka offenbart wurden, und die eine Haltung des monotheistischen Tauhidglaubens, des Glaubens- und Wahrheitsbewusstseins und eine Haltung basierend auf Ethik erbauen, laden die Menschen ein, besonders wachsam zu sein und tiefgründig nachzudenken. Genau wie besagte Verse  auf besonders eindrucksvolle Art und Weise die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der Zeit lenken, werden genauso offensichtlich die Wahrheiten hervorgehoben, die von der Zeit offenlegt werden.

Meine werten Geschwister!

Kommen sie und lassen sie uns in diesem Ramadan essen, trinken, spenden (Sadaqa) und kleiden ohne zu verschwenden und ohne arrogant zu sein.”2

Lassen sie uns in diesem Ramadan unsere Tafeln und unsere Möglichkeiten mit unseren Geschwistern entsprechend der Überlieferung unseres Propheten (s) teilen: “Das Essen einer Person reicht für zwei Personen und das Essen von zwei Personen reicht für vier Personen.”3

Kommen sie und lassen sie uns in diesem Ramadan die zwei Gaben, Gesundheit und Zeit achten, denn bei dem Wert dieser zwei Gaben irren sich die meisten Menschen.” Lassen sie uns unsere Zeit und unser Leben nicht vergeuden.4

Kommen sie und lassen sie uns in diesem Ramadan bewusst werden wieviel Wert unser Leben vor dem Tode, unsere Freizeit vor der Beschäftigung, unser Reichtum vor der Armut, unsere Jugend vor dem Alter und unsere Gesundheit vor der Krankheit haben.5

Kommen sie und lassen sie uns in diesem Ramadan nicht das Maß missachten oder ins Extreme rutschen, indem wir die Tische des Fastenbrechens zu Tafeln der Verschwendung umwandeln.

Kommen sie und lassen sie uns diesen gesegneten Monat Ramadan, dessen segensreicher Schatten bereits auf uns fällt, als  Gelegenheit für uns nutzen, um - fern von Verschwendung und Vergeudung - ein  ausgewogenes Leben basierend auf Spende und Teilen zu führen und uns durch eine tiefgründige und umfassende Rechenschaft von Fehlern zu befreien.

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1  Koran, Asr, 103/1-3                           
2 an-Nasai, Zakat, 66                                          
3 al-Muslim, Aschriba, 180
4 al-Bukhari, Riqaq, 1                           
5 Ibn Abu Schayba, Musannef, Zuhd, 6

 

 

2018-05-18    


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