Freitagspredigt

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Allah’s sind die Moscheen
(29.09.2018)

 

Der Bau von Gotteshäusern, die zum Zweck des ‎Gottesdienstes erbaut werden, ist so alt wie die ‎Menschheitsgeschichte. Folglich gab es keine Zeit, in ‎der die Menschheit ohne Gotteshäuser blieb. Es gab ‎jederzeit Orte, in denen der Name des erhabenen ‎Schöpfers gepriesen wurde und Gottesdienste für Ihn ‎erwiesen wurden. Als Gotteshaus besitzen die ‎Moscheen jeweils die Eigenschaft, alleinig ein „Gotteshaus“ zu ‎sein, in denen wir bereits auf der Welt Allah zu ‎Gast sein können. Der erhabene Allah sagt ‎diesbezüglich im edlen Koran folgendes: „Die Moscheen ‎sind Allahs, und ruft niemanden außer Allah an.“1

Denn Moscheen bringen nicht nur die Körper der ‎Menschen zusammen. Sie sind gleichzeitig auch heilige ‎Orte, die vielmehr auch die Seelen zusammen bringen, ‎den Menschen in Glauben und Spiritualität festigen, zu ‎Einheit und Zusammenhalt beitragen und bei alledem ‎auch den Stand in Bildung, Kunst und Ästhetik ‎verkörpern.‎

Moscheen haben während der ganzen Geschichte bis ‎zum heutigen Tag unser individuelles aber auch ‎gesellschaftliches Leben bereichert, uns eine geistig-‎spirituelle Vertiefung ermöglicht und stets zur Festigung ‎von Einheit und Zusammenhalt beigetragen. Sicherlich ‎konnte dies nur geschehen durch unzählbaren ‎selbstlosen auch körperlichen und ermüdenden Einsatz ‎sowie als Ergebnis von Hoffnung und Bemühung. Die ‎treibende Kraft hinter dieser beispiellosen ‎Selbstlosigkeit ist ohne Zweifel folgende Frohbotschaft ‎unseres Propheten (s): “Wer um Allahs Willen (auf ‎Erden) ein Gebetshaus errichtet, dem wird Allah im ‎Paradies ein Palast errichten.”2

Moscheen zu erbauen und bereits erbaute Moscheen zu ‎bewahren und sie mit Leben zu füllen, gehört zu den ‎Merkmalen eines aufrichtigen und gläubigen Dieners des ‎erhabenen Allahs. So erbaute unser Prophet auf dem ‎Weg seiner Auswanderung (Hidschra) von Mekka nach ‎Medina die erste Moschee, die Quba-Moschee. Nach ‎der Auswanderung begann er zu allererst mit dem Bau ‎der Prophetenmoschee (Masdchid an-Nabawi). Während ‎der ganzen islamischen Geschichte hindurch haben ‎Muslime alle Orte, in denen sie lebten, mit Moscheen, ‎den Zweigstellen der Kaaba in Mekka, geschmückt. So ‎ist der Bau von Moschen und der Dienst an den ‎Moscheen eine gemeinsame Eigenschaft der Muslime. ‎Schließlich hat die erste Generation, die vor Jahren nach ‎Deutschland gekommen ist, zu allererst Moscheen ‎gegründet.  Sie taten dies indem sie mit der Liebe eines ‎Gottesdienstes - dem Propheten und seinen Gefährten ‎folgend – die Moscheen mit ihrem Hab und Gut sowie ‎ihrer Aufrichtigkeit bauten obwohl diverse ‎Schwierigkeiten herrschten und ohne dass sie ‎überdrüssig und müde wurden. ‎

Verehrte Geschwister,‎

zu den Grundpfeilern unserer Moscheen gehören ohne ‎Zweifel die Religionsbeauftragten. Die Aufgabe der ‎Religionsbeauftragten, die eine prophetische Aufgabe ‎erfüllen, besteht nicht nur darin, zum Gebet zu rufen und ‎Gebete zu leiten. Sie haben vielmehr die Aufgabe, die ‎Gemeinde in allen religiösen Fragen aufzuklären und ‎selbst die Lehre lebend, die sie predigen, allen mit ihrer ‎Ethik ein Vorbild zu sein.‎

Wichtig für eine Moschee ist aber nicht nur ihr Imam, ‎sondern auch die Gemeinde. Ganz gleich wie prunkvoll ‎und gut ausgestattet eine Moschee auch ist: ohne ‎Gemeinde gleicht sie einer Ruine. Denn der Prunk, die ‎eigentliche Zierde einer Moschee besteht nicht in ihren ‎Teppichen und bunten Kronleuchtern, oder in den ‎Kalligraphien und sonstigen Verzierungen an den ‎Wänden. Sie besteht in der Gemeinde, die sie füllt und ‎in der Gemeinde, die im Bewusstsein um ihre ‎Dienerschaft vor Gott, ihr Gegenüber nicht kränkt ‎sondern vielmehr mit ihnen verbunden ist.‎

Schließlich hat auch unser Prophet (s) auf den Segen ‎der Gemeinschaftlichkeit hingewiesen als er in einem ‎Hadis sagte: “Wer gründlich die rituelle Waschung ‎vornimmt und sich zur Moschee aufmacht, allein in ‎der Absicht, das Gebet zu verrichten, wird für jeden ‎Schritt, den er bis zum Eintritt in die Moschee macht, ‎an Rang erhöht und von Sünden freigesprochen.”3

Daher, verehrte Gemeinde, bedanke ich mich an dieser ‎Stelle bei allen Imamen und verehrten ehrenamtlichen ‎Dienern dieser gesegneten Orte der Moscheen wie ‎Vorstand, Frauen- und Jugendverbänden sowie allen ‎anderen ehrenamtlichen Helfern auf allen Ebenen. Ich ‎wünsche von Allah, dass ihre Arbeit und ihre ‎Bemühungen weiterhin mit Ergiebigkeit belohnt sein ‎mögen. ‎

Meine verehrten Geschwister!‎

Morgen wird mit großem Enthusiasmus und mit ‎großer Ehre die offizielle Eröffnung unserer DITIB ‎Zentralmoschee in Köln sein. An jedem einzelnem ‎Fleck dieser Moschee haben sie, verehrte Gemeinde, ‎ihren Beitrag mit segensreichen Spenden, ‎wohlwollenden Bittgebeten sowie großem Fleiß ‎geleistet. Lob und Dank sei Allah, dem Erhabenen, ‎Der uns diese Tage erleben lassen hat.‎

Diese gesegnete Moschee ist nicht nur unser Werk. ‎Auch unsere deutschen Freunde haben große und ‎sehr wertvolle Beiträge bei der Erbauung der ‎Moschee geleistet. Dieser wertvolle Beitrag wird ‎seitens unserer Gemeinschaft stets dankbar in  ‎Erinnerung gehalten. In diesem Sinne laden wir sie zur ‎Eröffnungszeremonie der Moschee, die ein konkretes, schönes und gutes ‎Zeichen für den gesellschaftlichen Frieden, für die ‎Freundschaft sowie für den Willen für das ‎Zusammenleben der türkischen und deutschen ‎Gesellschaft ist, ein und hoffen von Allah, dem ‎Erhabenen, dass unsere DITIB Zentralmoschee zum Wohl von unserer Stadt ‎Köln und Deutschland beitragen möge.‎

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

[1] Koran, al-Dschinn, 72/18   
[2] al-Bukhari, Salat, 65
[3] al-Bukhari, Salat, 87

2018-09-28    


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