Freitagspredigt

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Gegenseitiges Besuchen
(21.06.2019)

 

Verehrte Muslime!

Der Mensch lebt gemäß seiner Erschaffung in Gesellschaften. Er teilt schöne und weniger schöne Seiten des Lebens mit seinen Mitmenschen. Dazu gehört: sowohl sich gegenseitig zu besuchen, als auch Gäste gebührend zu empfangen. Das gehört zu den schönsten Werten der islamischen Ethik.

Verehrte Muslime!

Sich gegenseitig zu besuchen, ist der beste Weg, sich näher kennen zu lernen. Es dient auch dazu, Freundschaften zu vertiefen. Trotz der vielen Menschen um ihn herum vereinsamt der moderne Mensch. Der Verlust des sozialen Empfindens droht. Deswegen sollte der Mensch diesen schönen islamischen Wert, das gegenseitige Besuchen, wiederbeleben. Unser Prophet (s) beschrieb die Situation einer Person, die nur um Allahs willen ihren Freund besucht folgendermaßen: “Ein Mann machte sich auf, seinen Bruder (im Glauben) zu besuchen. Dieser wohnte in einem anderen Dorf. Allah schickte einen Engel auf seinen Weg. Aufgabe des Engels war es, diesen Mann zu beobachten. Als er sich dem Engel näherte, fragte ihn dieser: Wohin gehst du? “In dem Dorf da drüben habe ich einen Glaubensbruder. Ich gehe ihn gerade besuchen.”, sagte der Mann. Der Engel fragte ihn: “Ist dieser Besuch mit einem Interesse verbunden? Willst du etwas von diesem Mann?” Der Mann antwortete: “Nein, ich liebe ihn um Allahs willen. Ich besuche ihn nur deswegen.” Daraufhin sagte der Engel: “Allah liebt dich so, wie du Ihn liebst.  Ich bin ein Botschafter Allahs, um dir diese freudige Botschaft zu bringen!”1

Unser Prophet förderte so gegenseitige Besuche. Auch Allah, der Erhabene, erzählt uns im Koran wie wir Gäste empfangen sollen. Allah gibt uns den Propheten Abraham (s) als Beispiel: “Hast du nicht die Nachricht vernommen über die ehrenwerten Gäste von Abraham. Die da eintraten zu ihm mit einem: “Selam, Friede sei auf dir”? Und Abraham erwiderte: “Selam, Friede sei auf euch” und er dachte sich: “Diese Leute sind Fremde!” Unmerklich wandte er sich zu seiner Familie. Dann brachte er ein fettes (gebratenes) Kalb. Dann sagte er: “Wollt ihr nicht davon essen?”2

Verehrte Muslime!

Eins der schönsten Vermächtnisse unserer Religion und unserer Kultur ist: unsere Freunde zu besuchen; unseren Gästen einen herzlichen Empfang zu bereiten; Gästen etwas zu Essen oder zu Trinken anzubieten. Es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, dieses Vermächtnis aufrecht zu erhalten und zu pflegen.

Ich beende meine Predigt mit einer schönen Empfehlung unseres geliebten Propheten (s): “Wer an Allah und an den jüngsten Tag glaubt, der soll seine Gäste bewirten...”3 “Das Bittgebet folgender Menschen wird nicht abgewiesen: das Bittgebet der Unterdrückten, das Bittgebet der Gäste und das Bittgebet der Eltern für ihre Kinder.”4


Die DITIB-Predigtkommission

1 al-Muslim, Bir, 38                                                                      
2 Koran, az-Zariyat, 51/24-27      
3 al-Bukhari, Adab, 85
4 Abu Dawud, Witir, 29

2019-06-21    


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