Freitagspredigt

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Freitagspredigt in Deutscher Gebärdensprache (DGS)
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Zum Beginn des Schul- und Ausbildungsjahres
(23.08.2019)

 

Meine Geschwister! Verehrte Gläubige!‎

Der Mensch wurde beauftragt, die Welt materiell und ‎spirituell aufzubauen. Anders als die sonstigen ‎Geschöpfe hat der Mensch bestimmte Potenziale. ‎Daher kann er sich Wissen aneignen. Das angeeignete ‎Wissen kann er weiternutzen. Auch kann er dieses im ‎Leben einsetzen. Dadurch erzeugt er einen Mehrwert ‎im Leben.1‎

Das erhabenste Ziel des Menschen ist, einen ‎Ausbildungsprozess zu genießen. Dafür lohnt es sich, ‎sich zu bemühen. Für dieses Ziel lohnt es sich, zu ‎schwitzen und Mühsal zu erleiden. Sich ausbilden zu ‎lassen lohnt sich, um zu lernen und das Gelernte im ‎Leben umzusetzen. Bildung bedeutet, die ‎angeborenen Fähigkeiten des Menschen auszubauen. ‎Die Bemühung, diese Fähigkeiten zu formen und ‎fortzuentwickeln, nennt man Bildung. Durch Bildung ‎wird die Möglichkeit erlangt, eigene Aufgaben zu ‎bewältigen. Das Fundament für den Prozess der ‎Bildung wird im Mutterleib gelegt. Hierzu gehören ‎besonders im Mutterleib empfangene Emotionen und ‎Gefühle. Nach der Geburt beginnt die Verarbeitung ‎der Informationen aus der Außenwelt. Dieser ‎Bildungsprozess läuft bis zum Tode weiter.‎

 

Meine Geschwister!‎

Unwissenheit ist der größte Feind des Islam. Der ‎göttliche Bildungs- und Anleitungsprozess wird ‎‎“Offenbarung” genannt. Das Ziel dieses Bildungs- und ‎Anleitungsprozesses ist es, vorbildliche Gesellschaften ‎aufzubauen. Diese Gesellschaften bestehen aus ‎Menschen, die sich materiell und spirituell ‎fortentwickeln und ausbilden lassen. Somit erlangen ‎sie eine Vollkommenheit von Körper und Seele.‎

Das Ziel, vorbildliche Gesellschaften zu bilden, ist ein ‎fundamentales Ziel des Islam. In den zuerst ‎offenbarten fünf Versen an den Propheten gibt es ‎zwei Aufforderungen zum Lesen. Darin wird die ‎Sicherung des Wissens mit dem Stift angesprochen. ‎Auch wird betont, dass das Erlernen von ‎Unbekanntem eine große Gabe Allahs ist. Insgesamt ‎sind es wichtige Indikatoren dafür, dass Wissen im ‎Zentrum des islamischen Bildungsverständnisses ist. ‎

Am Anfang meiner Freitagspredigt habe ich die ersten ‎Verse der letzten Offenbarung Allahs rezitiert. Lassen ‎sie uns nochmals diesen Botschaften an die ‎Menschheit gemeinsam Gehör schenken: “Lies im ‎Namen deines Herrn, Der erschaffen hat, den ‎Menschen erschaffen hat aus einem Anhängsel. Lies, ‎und dein Herr ist der Edelste, Der (das Schreiben) mit ‎dem Schreibrohr gelehrt hat, den Menschen gelehrt ‎hat, was er nicht wußte.”2‎

Nachdem unser Prophet (s) dieses göttliche Gebot ‎empfangen hat, startete er eine Mobilisierung. ‎Dadurch hat er eine Bildungs- und Studienbewegung ‎in Gang gesetzt. Er hat einen Wissenschaftszirkel in ‎Mekka –bestehend besonders aus Jugendlichen – ‎gebildet. Diesen hat er vor allem auch in den ‎schwierigsten Zeiten nie ausgesetzt. In Medina hat er ‎die Prophetenmoschee (Masdschid an-Nabawi) zu ‎einem Wissenschaftszentrum gemacht. Unser ‎Prophet hat alle Gläubigen in seine Moschee ‎eingeladen. Er hat keine Unterscheidung zwischen ‎Mann und Frau, alt oder jung gemacht. Er hat ‎denjenigen, die Wissen erlernen, folgendes verheißen: ‎Allah wird ihnen den Weg zum Paradies erleichtern.3‎

 

Meine Geschwister! Werte Gläubige!‎

Unsere Kinder haben dieses Jahr die Sommerferien ‎und das Opferfest zusammen erlebt. Sie haben ‎doppelt gefeiert. In den nächsten Tagen begrüßen sie ‎das neue Schuljahr. Die Aufregung unserer Kinder, die ‎eingeschult werden, ist hoch. Ihre Aufregung wird mit ‎den Bittgebeten ihrer Eltern zusammentreffen. ‎Andere werden ihre Ausbildung da fortführen, wo sie ‎stehengeblieben waren. Sie erleben das Glück, ihre ‎Freunde und Lehrer wiederzutreffen.‎

In unseren Moscheen fortgeführte Kurse werden ‎wieder beginnen. Sie werden neben der Schulbildung ‎samstags und sonntags angeboten. Diese ‎Kursangebote werden mit großem Einsatz ‎durchgeführt. Daher werden unsere Moscheen ‎wieder mit den Kindern aufblühen. Unsere liebsten ‎Kinder werden die Freude erleben, den Koran zu ‎rezitieren. Sie erfreuen sich, Vorbilder aus dem Leben ‎des Propheten zu bekommen. Sie erleben das Glück, ‎die Art und Weise der Gottesdienste erlernen. Sie ‎erfreuen sich, über deren Ziele zu reflektieren. ‎Hierdurch erwerben sie Kompetenzen, ‎verantwortungsbewusst zu sein. Sie entwickeln ‎Verantwortung gegenüber sich selbst und ihrer ‎Umwelt. Sie entwickeln Sensibilität zu den ‎Geschöpfen und zur Umwelt. Diesbezüglich eignen sie ‎sich verschiedene Wege und Methoden an.‎

Als Religionsbeauftragte empfehlen wir ihnen, ‎unseren geschätzten Eltern, sensibel in Bezug auf ‎religiöse Bildung zu sein. Wir empfehlen ihnen, das ‎Interesse an religiöser Bildung nicht zu verlieren. Vor ‎allem empfehlen wir, am Wochenende die ‎Mittagsgebete mit ihren Kindern in der Moschee zu ‎verrichten. Dadurch können sie mit ihren Kindern ‎schöne Erinnerungen in der Moschee sammeln. ‎Lassen sie uns niemals vergessen: Unsere Zukunft ist ‎an die Existenz der Kinder in den Moscheen ‎gebunden. Lassen sie uns daher nicht daran stören, ‎wenn sie während des Gebetes in den hinteren Reihen ‎lachen oder rennen.‎

Für das neue Schul- und Ausbildungsjahr wünsche ich ‎in diesem Sinne alles Gute. Ich wünsche alles Gute und ‎Segen für die ganze Schüler- und Lehrerschaft sowie ‎für alle Familien. Ich bete Allah, den Erhabenen, um ‎ein ertragreiches Schul- und Ausbildungsjahr. Ich bitte ‎Allah um Gesundheit, Wohlbefinden und ‎Wohlergehen in diesem Schul- und Ausbildungsjahr.‎

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1‎ Koran, al-Baqara, 2/30-33‎                                                                           

2 Koran, al-A`laq, 96/1-5‎

  3 al-Muslim, Dhikr 39‎

 

 

 

2019-08-23    


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