Freitagspredigt

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Der Tod und das Jenseits
(17.01.2020)

 

Meine Geschwister!‎

Während des Lebens werden wir ständig mit einer ‎Realität konfrontiert. Kaum begreifen wir jedoch ‎die folgende Realität: Der Tod und das Jenseits. Doch ‎unser Prophet (s) sagte in einem Hadis folgendes: ‎‎“Denkt oft an den Tod, den Zerstörer aller Weltgenüsse‎.”1

Wir stellen folgendes fest, wenn wir ‎zurückblicken: Auf dieser Welt lebten viele ‎Menschen: Es gab reiche und arme; junge und ‎alte; gute und böse Menschen; sowie auch ‎Tyrannen und unterdrückte Menschen. ‎Heutzutage gibt es keinerlei Anzeichen von den ‎meisten von ihnen. Jeden einzelnen Tag verlässt ‎uns ein liebgewonnener Mensch. Auch wir warten ‎jeden Moment darauf, unsere Lieben zu verlassen. ‎Schließlich kann uns der Tod jeden Moment ‎treffen. Es gibt folgende Realität: Bisher konnte ‎kein einziger Mensch dem Tod entkommen. Das ‎Altern ist nicht aufzuhalten. Jeden Tag altert unser ‎Körper. Jeden Tag ergrauen unsere Haare. Wir ‎werden mit dem Tod von dieser Welt scheiden - ‎ob wir es wollen oder nicht. Der erhabene Allah ‎teilt uns diese Realität wie folgt mit: “Wo immer ‎ihr seid, der Tod wird euch einholen, auch wenn ‎ihr auf hohen Türmen wäret.”2 “Jede Seele wird ‎den Tod kosten; dann werdet ihr zu Uns ‎zurückbefördert werden.”3

Meine Geschwister!‎

Zu den sechs Glaubensgrundlagen gehört auch der ‎Glaube an das Jenseits. Im Jenseits werden unsere ‎weltlichen Taten erwidert. Entsprechend unserer ‎Situation werden wir belohnt oder bestraft. ‎Schließlich gibt es kein Zurück mehr auf die Welt. ‎Jedem werden seine Taten in dieser Welt lückenlos ‎erwidert. Niemandem wird auch Ungerechtigkeit ‎widerfahren. Der erhabene Allah bringt diese ‎Realität wie folgt zum Ausdruck: “Wer auch nur im ‎Gewicht eines Stäubchens Gutes getan hat, wird ‎es sehen. Und wer im Gewicht eines Stäubchens ‎Böses getan hat, wird es sehen.”4‎

Am Tag des Gerichts werden wir nichts ‎beanstanden können. Schließlich werden wir dort ‎lediglich unseren Taten begegnen. Der erhabene ‎Allah sagt hierzu: “Und das Buch wird hingelegt, ‎und du wirst die Sünder in Ängsten über seinen ‎Inhalt sehen, und sie werden sagen: „Wehe uns! ‎Was für ein Buch! Es lässt nicht die kleinste und ‎nicht die größte (Sünde) ungeschrieben aus.“ Und ‎sie werden ihre Taten vor sich finden, und ‎Niemandem wird dein Herr Unrecht tun.”5‎

Lassen sie uns hierzu Allahs Worten Gehör ‎schenken: “Und wenn die Dröhnende kommt, an ‎jenem Tage flieht der Mann von seinem Bruder  ‎und seiner Mutter und seinem Vater und seiner ‎Frau und seinen Kindern; Jedermann hat an jenem ‎Tag eine Beschäftigung für sich. An jenem Tage ‎wird es strahlende Gesichter geben, lachende und ‎fröhliche; und an jenem Tag wird es ‎staubbedeckte Gesichter geben, bedeckt von ‎Schwärze: Das sind die Ungläubigen, die Frevler.”6‎

Meine Geschwister!‎

Der Mensch neigt gemäß seiner Natur zum ‎Diesseits. Dagegen neigt der Mensch zur ‎Verdrängung des Jenseits.7 Der Mensch hat eine ‎Abneigung gegenüber dem Tod. Der Mensch ‎erschreckt sich auch vor dem Tod. Die wichtigsten ‎Gründe dafür sind folgende: Die weltliche Habgier; ‎das Vergessen des Todes und des Jenseits; nicht ‎vorbereitet für das Jenseits zu sein; sowie das ‎Licht der Wahrheit in der Dunkelheit von Sünden ‎und Ungehorsam nicht sehen zu können. Doch ‎der Gesandte Allahs formuliert einen heftigen ‎Weckruf: “... Wie unglückselig ist derjenige, der ‎unachtsam ist; der lachend spielt; der sich ‎vergnügt; der die Grabstätten und das Verwesen ‎unter der Erde vergisst! Wie unglückselig ist ‎derjenige Diener Allahs, der zügellos ist; der ‎Grenzen übertritt; der vergisst, woher er ‎gekommen ist und wohin er geht!“8‎

Haben wir je hierüber nachgedacht: Warum enden ‎nicht die Boshaftigkeiten, Unterdrückungen, ‎Ungerechtigkeiten, Massaker, Kriege, Morde, ‎Tötungen und Verbrechen? Warum verringern ‎sich Diebstahl, Zügellosigkeit, Schamlosigkeit, ‎Prostitution, Unzucht, Sexualübergriffe, Drogen, ‎Alkohol und Glücksspiele nicht? Warum fehlt es ‎nie an Lügen, List, Betrug und Nachrede? Warum ‎fügen Menschen der Natur, der Umwelt und den ‎anderen Lebewesen ständig Schaden zu? Warum ‎enden die Triebe endlich nicht, immer mehr zu ‎verdienen und noch mehr zu konsumieren? ‎Warum endet es nicht, noch mehr auszubeuten ‎und sich noch mehr zu vergnügen? Warum enden ‎Gier und Sucht, Heuchelei, Egoismus, Neid, Rache, ‎Hass und Wut nicht?‎

Es gibt viele Antworten auf diese Fragen. Daneben ‎ist aber eine Antwort ganz wichtig: Der Tod, das ‎Jenseits und der Tag des Gerichts fallen uns nicht ‎in den Sinn. Manchmal leben wir einfach weiter. ‎Wir leben so als ob wir nicht sterben werden. ‎Lassen sie uns nicht vergessen: Wir sollten den ‎Tod, das Jenseits und den Tag des Gerichts ständig ‎in Erinnerung halten. Dazu sollten wir uns von ‎Sünden und Verbotenem fernhalten. Dazu sollten ‎wir uns Wohltaten, Mildtätigkeit und Gutem ‎nähern.‎

Meine Geschwister!‎

Bekommt man auf dem weltlichen Basar ‎irgendetwas ohne Gegenleistung? Kann man im ‎ewigen Reich – im Jenseits – auf Gaben hoffen ‎ohne im Diesseits dafür zu arbeiten? Lassen sie ‎uns auf den Tod, das Jenseits und den Tag des ‎Gerichts vorbereiten! Schließlich gibt es keinen ‎Zweifel: Es gibt den Tod; das Jenseits; den Tag des ‎Gerichts; die Waage (der Taten: Mizan); die Brücke ‎‎(Sirat); das Paradies und die Hölle. Lassen sie uns ‎selbst in Rechenschaft ziehen bevor wir in ‎Rechenschaft gezogen werden!‎

 

Die DITIB-Predigtkommission

 

1 an-Nasai, Dschenaiz, 3.
2 Koran, an-Nisa, 4/78.‎   
3 Koran, al-Ankabut, 29/57.‎
4 Koran, al-Zilzal, 99/7-8.‎  
5 Koran, al-Kehf, 18/49.‎
6 Koran, Abese, 80/33-42.‎
7 Koran, al-Qiyamah, 75/20-21.‎
8 at-Tirmidhi, Sıfatu’l-Qiyamah, 17.‎

 

2020-01-17    


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