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2017-12-12 | Pressemeldung

DITIB und Partner heben Kooperation auf neue Ebene

Auf Einladung von Prof. Dr. Nevzat Aşıkoğlu, Vorstandsvorsitzender der Türkisch Islamischen Union (DITIB), kamen hochrangige Vertreter der muslimischen Verbände Zentralrat der Marokkaner in Deutschland (ZRMD), Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland (IGBD) und Union der Islamisch Albanischen Zentren in Deutschland (UIAZD) am Freitag, den 8. Dezember 2017 in Köln zusammen und berieten über Themen der Kooperation und Zusammenarbeit.

Die DITIB hat mit allen drei Verbänden Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet, um die innerislamische Zusammenarbeit zu stärken. Das Treffen war ein weiterer Schritt, die institutionelle Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu heben. Die Vertreter der Verbände waren sich alle einig, dass die Vielfalt und die Verschiedenheit kein Hindernis ist, um gemeinsam zu agieren. Ebenso wurde betont, dass bei der Vertretung der Muslime nach außen, als auch nach innen, Synergien geschaffen und die Solidarität gestärkt werden muss. Dazu sagte Prof. Dr. Nevzat Aşıkoğlu, DITIB-Vorstandsvorsitzender: „Unsere Vielfalt ist unser Reichtum, unser Glaube das Band unserer gemeinsamen Werte, das uns zusammenhält. Der Islam und die Muslime können diesem Land vieles bieten. Der Islam hat eine 1400jährige Tradition, in der verschiedene Kulturen, Ethnien und Religionen miteinander und in Harmonie gemeinsam existieren. Es ist unsere Aufgabe, diese Tradition der Toleranz und Akzeptanz auch hier zu etablieren und das gesellschaftliche Miteinander zu stärken. Dabei freut es mich, dass wir diese gemeinsamen Schritte mit unseren Glaubensgeschwistern aus Marokko, Bosnien und Albanien gehen können. Wir wollen diese Solidarität bis in unsere Gemeinden hineintragen.“

Mensur Halili, UIAZD-Bundesvorsitzender, betonte, dass auch die Albanische Gemeinschaft in Deutschland sich intensiver als bisher bei gesellschaftlichen Themen einbringen wolle und wie bedeutend diesbezüglich die institutionellen Zusammenarbeit sei: „Dafür ist die Kooperation mit der DITIB sehr wichtig. Die gemeinsamen theologischen Grundsätze und die historisch-kulturelle Nähe unserer Glaubensgemeinschaften sind eine gute Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir können viel von DITIB lernen und wir können uns gut ergänzen.“

Zenahir Mrakovic, Stellv. Bundesvorsitzender der Gemeinschaft der Bosniaken, ging auf die bisherige gute Kooperation mit der DITIB in Bereichen der Deutschen Islamkonferenz, der Wohlfahrt oder der Flüchtlingshilfe ein, und sagte: „Wir haben sehr gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit beim ersten gemeinsamen Verein Islamisches Kompetenzzentrum für Wohlfahrtswesen (IKW) gemacht, was ein gutes Beispiel für zukünftige Kooperationen der Muslime sein kann.“

Omar Kuntich vom ZRMD betonte: „Wir brauchen zwei Ebenen der Zusammenarbeit. Eine pragmatische Zusammenarbeit auf lokaler und regionaler Ebene, wo es um Solidarität und Austausch geht, und eine strategische Partnerschaft auf Bundes- bzw. Landesebene, für gemeinsame Themen wie den Islamischen Religionsunterricht oder die Repräsentanz der Muslime.“

Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit und der Intensivierung der bisherigen Kooperation wurden diskutiert. Dr. Zekeriya Altuğ, Abteilungsleiter für Außenbeziehungen der DITIB, stellte die Vorschläge der AG Kooperation vor, in dessen Ergebnis ein Kongress, bei dem Vertreter aller Ebenen der Verbände zusammenkommen und gemeinsam beraten sollen, für Anfang Februar beschlossen wurde, um dadurch die Zusammenarbeit institutionell und nachhaltig zu gestalten. Dazu Prof. Dr. Nevzat Aşıkoğlu: „Die Stimme unserer Basis ist sehr wichtig. Denn in den Moscheen vollziehen sich die eigentliche Arbeit und Dienst am Menschen. Daher wollen wir die Meinungen und Anregungen unserer Gemeinden einholen und diese motivieren, stärker aufeinander und auf die Gesellschaft zuzugehen.“

Die Vorstandsvertreter der Verbände zeigten sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen in der Jerusalem Debatte. Es herrschte Einigkeit darüber, dass sich die Muslime bei aller berechtigten Kritik an der Entscheidung, nicht dem Hass oder der Hoffnungslosigkeit ergeben dürfen. Es sei Aufgabe aller, sich entschieden, aber besonnen, für den weltweiten Frieden und in Palästina einzusetzen und deeskalierend zu wirken.